Ich finde, dass das was im Ort für Senioren getan werden soll, bzw. das was nicht für Senioren getan wird, immer erstaunlicher.
Irgendwie wirkt das alles so, als ob man die Senioren möglichst aus dem Ort fern halten möchte. Zudem werden ständig Lippenbekenntnisse und großartige Pläne veröffentlicht. Dies soll aber wohl nur vertuschen, dass in Wirklichkeit einfach gar nichts geschieht.
Begonnen hat das mit der Forderung der SPD-Fraktion im neuen Wohngebiet am Stift unbedingt Wohnangebote für Senioren zu schaffen. Also an einer Ort, von der wohl nicht einmal junge und gesunde Menschen Lust und/oder ausreichend Kondition haben, in die Ortsmitte zu laufen. Vom Rückweg ganz zu schweigen. Diesen Plan kann man bestenfalls mit „Verbannen von Senioren an den Ortsrand“ umschreiben.
Der Bau einer Einrichtung für Senioren auf dem Grundstück HS 50 wurde erst einmal zurückgestellt. Für Flüchtlinge (das ist gut) und aus Kostengründen (das ist schlecht).
Warum ist das schlecht? Weil für den Bau eines Pfarrsaals offensichtlich dann doch eine halbe Million Euro übrig ist.
Und wo kommt der Pfarrsaal hin? Richtig! An eine Stelle, die ohne motorbetriebenes Fahrzeug nur schwer zu erreichen ist. Und da sollen dann aber Angebote für Senioren geschaffen werden. Ernsthaft, lieber Gemeinderat? Schon der Nikolaussaal ist schlecht zu erreichen und der neue Pfarrsaal soll noch weiter den Berg hoch. Herr Pfrang merkte richtig an, dass der Saal ja barrierefrei wird und von hinten gut mit dem Auto zu erreichen ist. Es fehlte allerdings auch das Angebot die Leute, die den Berg nicht hoch kommen, und keine Auto haben dahin zu fahren.
Manchmal frage ich mich schon, wie schlecht ein Argument denn nun sein muss, dass es nicht mal irgendwann in unserem Gemeinderat auf den Tisch kommt.
Aber auch Herr Blenk scheint ja von dem neuen, noch nicht vorhandenen und wenn vorhanden, dann nicht erreichbaren Saal ganz begeistert zu sein. So begeistert, dass er in der Ortsmitte lieber nicht mehr so groß bauen möchte, wenn der Saal erst steht, weil dann ja niemand dorthin will.
Das hört sich für mich an wie: „Liebe Senioren, wir haben bald einen Saal, zu dem ihr nur sehr schwer hinkommt. Aber strengt euch bitte an und nutzt den Saal trotzdem, denn sonst haben wir das Geld in den Sand gesetzt.“
Bisher habe ich nur die „Scheinaktionen“ für unsere Senioren genannt. Nun zu dem, was nicht getan wird.
Da wäre zum einen der Kirchplatz. Von Herrn Gemeinderat Andreas Glas, wird schon lange gefordert den Kirchplatz in einen Zustand zu versetzen, dass auch Menschen mit Gehbehinderung sicher in die Kirche und zum Friedhof kommen. Dies fand auch breite Zustimmung im Gemeinderat. Geschehen ist bisher nichts. Weil angeblich kein Geld dafür da ist. Aber 500.000 EUR für den Saal sind da. Einfach so.
Zum anderen die Planungen für das Grundstück HS 50. Die könnten schon längst angegangen werden. Die zwei Jahre sind demnächst um. Aber was geschieht: Nichts! Mit den 500.000 EUR hätte man sich einen ziemlich guten Architekten leisten und zusätzlich auch schon deutlich mehr als den Rohbau finanzieren können.
Als Drittes wies Frau Engert erst in der letzten Sitzung erst wieder darauf hin, dass man in Waldbrunn extra eine Halbtageskraft für die Wabe eingestellt hat. Warum geschieht das in Eisingen nicht? Weil man das Geld hier lieber in einen Bau steckt, der der Gemeinde dann nicht gehört und der für die meisten Bürgerinnen und Bürger und insbesondere für die alte Menschen und Leute, die nicht gut zu Fuß sind, völlig nutzlos ist.
Wäre man böse, dann könnte man sagen, dass ja wenigstens schon mehrere Maßnahmen für den Friedhof beschlossen wurden.
Liebe Seniorinnen und Senioren,
ich fürchte, dass Sie sich nicht allzu große Hoffnung auf eine schnelle Verbesserung von Angeboten machen sollten.
Unser Gemeinderat spricht zwar gern darüber, wie wichtig Sie ihm sind, aber die Beschlüsse und Taten sprechen eine ganz andere Sprache.
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