Archiv für den Monat Oktober 2013

Sanierung Müllersweg: Leistung, Preis und Finanzierung

MuellerswegSchaeden02Im zweiten Teil meiner Artikelreihe zu den aktuellen Bauvorhaben in Eisingen geht es um die Sanierung des Müllerswegs. Dort ist die Straße in einem eher traurigen Zustand und der Kanal darunter ziemlich kaputt. Daher hat der Gemeinderat beschlossen Kanal, Wasserleitungen, Straße und Gehweg erneuern zu lassen.
Kürzlich fand im Rathaus eine Anwohnerversammlung statt, in der die Bürgerinnen und Bürger über die Arbeiten und die Kosten informiert wurden. Ich hab auch darüber einen Artikel geschrieben.

Leistung

Die Leistung ist noch nicht vom Gemeinderat beschlossen. Daher kann ich hier nur beschreiben was bei der Anwohnerversammlung den größten Anklang fand.
Die Straße wird aufgegraben. Ein Teil der Erde ist belastet und muss entsorgt werden.Dann werden der Kanal sowie die Wasserleitungen neu verlegt. Jedes Haus und jedes Grundstück bekommen neue Kanal- und Wasseranschlüsse. Dann wird wieder zugeschüttet und die Straße neu gemacht. Diese soll 4,5m breit werden und einseitig einen 1,25m breiten Gehweg bekommen. Durch den Gehweg sind Fußgänger und insbesondere die Schulkinder, die dort entlang laufen besser geschützt, falls im Winter mal ein Auto ins rutschen kommt.

Preis

Gemäß einer Schätzung des Ingenieurs, der die Planung gemacht hat, belaufen sich die Kosten auf ca. 384.000EUR.

Finanzierung

Ein Teil des Geldes muss laut Gemeindesatzung von dem Anwohnern aufgebracht werden. Bei Haupterschließungsstraßen, wie der Müllersweg eine ist, entfallen auf die Gemeinde 60% der Fahrbahn- und 40% der Gehwegkosten. Dadurch liegen bei den Anwohnern (von mir geschätzt) 45% der Kosten und 55% bei der Gemeinde. Dies sind in absoluten Zahlen ca. 173.000EUR für die Anwohner und 211.000EUR für die Gemeinde. Korrektur: Wie ich inzwischen erfahren habe, werden die Anwohner nur am Straßen- und Gehwegbau beteiligt. Die Erneuerung des Kanals und der Wasserleitungen werden komplett von der Gemeinde übernommen. Dadurch entfallen auf die Anwohner nur ca. 95.000EUR. Den Löwenanteil in Höhe von ca. 289.000EUR entfällt auf die Gemeinde. Diese bezahlt ihren Anteil aus vorhandenen Geldmitteln.

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In eigener Sache: Kommentare

Ich freue mich darüber, wenn die Besucher meiner Seite die Artikel kommentieren. Da dies in letzter Zeit auch immer öfter geschieht, möchte ich diesen Kommentaren mehr Sichtbarkeit verleihen.

Am rechten Rand der Seite kann man nun immer die letzten fünf Kommentare sehen und direkt anklicken.

Für Ergänzungen, Fragen, oder Anmerkungen zu den Kommantaren kann auf diese auch geantwortet werden.

Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass die Kommentarfunktion so eingerichtet íst, dass alle Texte zuerst freigeschaltet werden müssen. Damit soll vermieden werden, dass diese Seite für Beleidigungen und/oder Nachrede verwendet wird. Normalerweise geschieht diese Freischaltung innerhalb kurzer Zeit und es werden natürlich auch Kommentare freigeschaltet, die sich auf sachliche Weise kritisch mit meinen Artikeln auseinander setzen.

Gemeinderatssitzung am 18.10.2013 – Teil 5

Dies ist der fünfte und letzte Teil des Berichts. Diesmal war es eine lange Angelegenheit und ich bin selbst froh nun mal wieder etwas anderes tun zu können. Ich wünsche aber auch mit diesem Text gute Unterhaltung.

Platzgestaltung Place Bernières

Frau Engert gab bekannt, dass Herr Wegner seine Planungsarbeiten abgeschlossen hat. Von November bis Dezember erfolgen nun die Ausschreibungen. Die Bürgermeisterin erklärte die einzelnen Abschnitte anhand eines Bauablaufplanes und stellte abschließende fest, dass die Einweihung des neu gestalteten Ortskerns voraussichtlich zum Backhäuslesfest 2014 erfolgen wird.
Zudem sagte sie, dass eine von Gemeinderäten bemängelte Regenrinne entlang des Neubaues in der Ortsmitte korrigiert wurde.

Die WV wollten wissen, ob es dabei zu Überschneidungen mit der Aufstellung der Container kommen kann. Frau Engert antwortete, dass dies durchaus möglich ist, aber hoffentlich allen bewusst war, die für diesen Standort stimmten.

Planungen / Information zum Schulverband Eisingen-Waldbrunn bzw. Schulverband Höchberg

Auch bei diesem Tagesordnungspunkt ging es nur um Bekanntgaben der Bürgermeisterin. Sie verkündete, dass die Schule in Höchberg weniger Anmeldungen als in den letzten Jahren hat. Die Ganztagsschule dort wird aber gut angenommen und es wird über eine Kooperation gesprochen (Anmerkung: Ich hoffe Letzeres habe ich richtig verstanden, da ich bei diesem TOP etwas abgelenkt war.)
Frau Engert sagte außerdem, dass die Eisinger Schulleiterin den Wunsch nach einer Sozialarbeiterin/Sozialarbeiter in der Schule geäußert habe. Ein solches Ansinnen muss vom Gemeinderat beraten und beschlossen werden, da die Stelle von der Gemeinde aus zuschreiben und zu finanzieren wäre.

Anmerkung: Nicht unsere, Schule, sondern die in Höchberg hat rückläufige Anmeldezahlen. Ich habe dies oben im Text korrigiert.

Halbjahresbericht Haushalt 2013

Frau Engert berichtete über die Projekte, die im Haushaltsplan für 2013 aufgenommen wurden. Obwohl der Haushaltsplan erst im Juli genehmigt worden war, konnte sie die erfreuliche Mitteilung machen, dass alle Projekte, bis auf vier kleine Posten entweder abgeschlossen oder zumindest in Planung und Vorbereitung sind.
In diesem Plan stehen neben den großen Vorhaben (Schule, Krippe, Müllersweg und Platz Bernieres) auch noch viele andere Arbeiten und Angelegenheiten mit denen sich die Bürgermeisterin und die Gemeindeverwaltung im Laufe eines Jahres befassen muss. Ein paar davon habe ich hier exemplarisch aufgelistet:

Vorhaben Aktueller Stand
Zimmerausstattung und Ausstattung Sitzungssaal Angebot eingeholt
EDV-Anlage, div. Ersatzbeschaffungen, Beamer, Zeiterfassung Teils erledigt, EDV im Nov. 2013
Feuerwehr Einsatzfahrzeug in Ausschreibung
11 Handfunkgeräte, 3 für Festeinbau in Fahrzeugen in Ausschreibung
Bestuhlung Untergeschoss der Erbachhalle Angebot eingeholt
Fenster an der Nordseite der Erbachhalle erledigt
Sanierung Freisportanlage Garagentore angebracht
Konzept für Altortentwicklung beauftragt
Türen der Aussegnungshalle erneuern vom Ausschuss beschlossen
Werkzeuge für Bauhof erledigt
Breitbandversorgung erledigt
Fahrzeug für Wasserversorgung erledigt

Defizitvertrag Kindergarten St. Nikolaus

Anmerkung: In einem Defizitvertrag wird festgelegt, dass die Gemeinde für Defizite des Kindergartens und der Krippe aufkommt. Der Gemeinderat hatte schon einmal einen beschlossen. Darin stand, dass die Gemeinde Defizite zu 100% bis zu 40.000 EUR übernimmt. (Der alte, abgelaufene hatte nur 17.000 EUR festgelegt.) Die 40.000 EUR waren dem Nikolausverein aber zu wenig und sie verweigerten die Unterschrift. Daher war eine Nachbesserung notwendig. Ein Vertrag mit unbegrenzter Übernahme wurde vom Nikolausverein gewünscht, ist aber rechtlich nicht zulässig.

Frau Engert schlug daher einen Betrag von 100.000 EUR vor und erwähnte, dass der Kindergarten im vergangenen Jahr einen Überschuss von 53.000 EUR erwirtschaftet hatte. Sie regte außerdem an, dass man dem Vertrag nur vorbehaltlich der Rechtsbeurteilung durch das Landratsamt zustimmen und auf zwei Jahre begrenzen solle.

Von den UBE kam die Frage, ob die 100.000 EUR in den Haushalt aufgenommen werden müssen. Von der Verwaltung wurde geantwortet, dass dem so ist und dass das Geld dadurch auch blockiert wird und damit den Verfügungsrahmen für andere Vorhaben reduziert.

Der erste Beschluss, der zu diesem Thema gefasst wurde, war die Aufhebung des Beschlusses, der die 40.000 EUR beinhaltete. Dieser wurde mit 12 zu 5 Stimmen angenommen.

Dann wurde der Vertrag mit einem Betrag von 100.000 EUR zur Abstimmung gebracht und mit 14 zu 3 Stimmen angenommen.

Verkehrsangelegenheiten – Parksituation Landwehrstraße

Die Gemeindeverwaltung hatte bei der Polizei nachgefragt, was man bezüglich der parkenden LKW in der Landwehrstraße tun könne. Diese hatte nach einigen Diskussionen ein eingeschränktes Halteverbot und ein „Durchfahrt verboten“-Schild mit dem Zusatz „Anlieger frei“ vorgeschlagen. Allerdings war auch die Polizei mit dieser Lösung nicht so richtig glücklich.
Die Gemeinderäte zeigten sich von dieser Lösung auch nicht überzeugt und von den WV wurde vorgeschlagen, überall das Parken zu verbieten und nur an speziell markierten Stellen (die dann für LKW zu klein sind) zu erlauben.

Die CSU fragte, was dann passiert wenn jemand falsch parkt, worauf geantwortet wurde, dass das dann eine Ordnungswidrigkeit sei und die Polizei damit eine Handhabe hat.

Bekanntgaben

Frau Engert berichtete wie immer über den Fortschritt verschiedener Projekte und Angelegenheiten in der Gemeinde:

Kanalumlage

In der letzten Sitzung war gefragt worden, warum sich die Kanalumlage so stark erhöht hat. Die Verwaltung hatte nachgefragt. Als Grund wurde genannt, dass ein Defizit aus dem Jahr 2012 ausgeglichen werden musste.

Erbach Halle

Die beschädigte Wärmedämmung in der Erbach Halle wurde ausgebessert.

Feuerwehr

Von der Rechtsaufsicht kam die Auskunft, dass der zuletzt zum zweiten Kommandant gewählte Feuerwehrmann leider die Voraussetzungen noch nicht erfüllt, da er (Anmerkung: Nur ein paar Monate) zu wenig Dienstzeit hat. Laut Rechtsaufsicht gibt es nur die beiden offiziellen Möglichkeiten eine Neuwahl durchzuführen oder die Stelle vakant zu lassen bis alle Voraussetzungen erfüllt sind.

Schulsanierung

Nachdem Architekt Haase nun einen ersten Plan fertig gestellt hat, kann die Lenkungsgruppe bald wieder tagen.

Platz Bernieres

Zur Zeit wird auf die feste Zusage für die Fördergelder gewartet, die bald eintreffen sollte. Dann geht es, wie schon berichtet mit den Ausschreibungen weiter.

Umbau Kindergarten

Die Baugenehmigung für die Container ist fertig. Außerdem liegt die Baugenehmigung für den Umbau vor. Allerdings gibt es nun doch weniger Förderung als geplant.

Kanal- und Straßensanierung Müllersweg

Die Anliegerversammlung hat stattgefunden und die Reaktion der Bürgerinnen und Bürger war überwiegend positiv. Die Pläne des Architekten werden in der nächsten Sitzung vorgestellt. Danach kann über die genaue Ausführung beschlossen werden.

Wasserversorgung

Die Organisation Wasserversorgung ist eine sehr aufwändig Arbeit. Es wurde nun jedoch schon ein Fahrzeug für diesen Zweck beschafft.

Ausbesserung der Gehwege

Die Gehwege werden zur Zeit ausgebessert und die Arbeiten sind fast abgeschlossen.
Die CSU widersprach und sagte, dass bisher noch nicht viel gemacht worden war. Frau Engert versprach sich um die Angelegenheit zu kümmern und mit der ausführenden Firma zu sprechen.

Abfalleimer

An den Bushaltestellen wurde neue Abfalleimer mit Aschenbecher installiert.

Anträge

Die WV erwähnten, dass sich an der Ecke Ringstraße/Frühlingsstraße Steine lösen.
Außerdem wollten sie wissen wann die Rechnungsprüfung 2012 stattfindet. Frau Engert antwortete, dass dies demnächst bekannt gegeben wird.

Die WV und SPD fragten nach dem Termin für die Bürgerversammlung 2014 und forderten, diesen bald bekannt zu geben.

Die SPD wollte außerdem geklärt haben, was die Machbarkeitsstudien für das mögliche Gewerbe- und Neubaugebiet hergeben soll.

Anmerkung: Ich würde ja erwarten, dass in einer solchen Studie am Ende steht, ob das mit den Gebieten machbar ist oder nicht.

Gemeinderatssitzung am 18.10.2013 – Teil 4

In diesem Teil meines Berichts geht es um die Grundsatzbeschlüsse zur Machbarkeitsuntersuchungen für ein Gewerbe- und ein Neubaugebiet. Das Gewerbegebiet soll neben dem Erbachshof entstehen. Das Neubaugebiet ist am St.-Josefs-Stift vorgesehen und soll so groß sein, dass ca. 20-25 Bauplätze darauf passen.

Mögliches Gewerbegebiet
(Quelle Luftbild: Google Maps)


Mögliches Neubaugebiet
(Quelle Luftbild: Google Maps)

Frau Engert erklärte, dass es schon einen Interessenten für ein größeres Gewerbegrundstück gäbe. Es solle darauf Lagerraum für Kunstgegenstände (Anmerkung: Ich glaube das stimmt so) entstehen.
Sie sagte, für das Neubaugebiet gäbe es die Möglichkeit einen Investor zu finden, der das gesamte Gebiet kauft, aufteilt und weiterverkauft. Natürlich nur sofern die Gemeinde das nicht selbst tun möchte. Exemplarisch nannte sie in diesem Zusammenhang das St. Bruno-Werk.

Die Diskussion begann damit, dass von einem Mitglied der WV angeführt wurde, dass es an der Stelle, an der das Gewerbegebiet vielleicht entstehen soll, Probleme mit der Kanalisation gibt. Dies solle man erst einmal untersuchen bevor man dieses Thema weiter verfolgt.
Daraufhin wurde ein Antrag zur Geschäftsordnung gestellt, dass darüber abgestimmt wird ob die beiden TOP vertagt werden.

Die Vertagung wurde für beide TOP mit 10:7 Stimmen beschlossen (Die 10 Stimmen waren von WV, SPD und CSU).

Frau Engert und die anwesende Angestellte der Verwaltung, zeigten sich überrascht, dass der Gemeinderat vor einer Machbarkeitsstudie erst die Machbarkeit eines Projekts klären möchte.

Die Vertagung hatte aber nicht zur Folge, dass die Diskussion beendet wurde. Im Gegenteil. Im weiteren Verlauf wurde von SPD, CSU und WV immer wieder gefordert vor der Machbarkeitsstudie zu klären, worin Schwierigkeiten für die Baugebiete bestünden.
Die Bürgermeisterin und die UBE versuchten zu erklären, dass eine solche Studie ja eben genau dafür da ist, doch das wurde ignoriert. Auch der Hinweis von Frau Engert, dass für derartige Untersuchungen Geld im Haushalt zur Verfügung stünde beeindruckte die Damen und Herren des Gemeinderats nicht.

Die WV erwähnten, dass man den Erbachshof nicht verbauen solle, worauf die BM erwiderte, dass das auch nicht beabsichtigt sei.

Vo der SPD kam, wie schon des öfteren, die Beschwerde, dass sie zu wenig Informationen bekomme habe. Insbesondere die Tatsache, dass Informationen, die die Gemeinderäte schon einmal vor ein paar Wochen erhielten, nicht erneut ausgegeben wurden, erregte ihren Unmut.
Frau Engert wies darauf hin, dass sie, wie angekündigt, jeden Donnerstag im Rathaus wartet um ggf. den Gemeinderäten noch Informationen zu geben und Fragen zu beantworten. Bisher wurde diese Möglichkeit nicht in Anspruch genommen.

Anmerkung: Wie ich kürzlich geschrieben habe, hat unsere Nachbargemeinde Waldbrunn 150 neue Bauplätze geplant. Bei uns gibt es keine. Zudem leidet unser Gewerbegebiet darunter, dass die einzelnen Grundstücke oft zu klein für Unternehmen sind. In Anbetracht dieser Tatsachen ist es für mich unverständlich, warum der Gemeinderat diese Machbarkeitsstudien blockiert. Und das auch noch mit so merkwürdigen Argumenten.
Ich halte das für eine reine Verzögerungstaktik, die dafür sorgen soll, dass vor den Wahlen im März nichts mehr Wesentliches in der Gemeinde geschieht. Was man hier sieht ist Wahlkampf und Blockadepolitik mit dem Zweck, dass man zu Beginn des nächsten Jahres behaupten kann, dass nichts voran ging. Wer in Eisingen aber tatsächlich bremst und dafür sorgt, dass Eisingen sich mehr rückwärts als vorwärts entwickelt, ist in den Gemeinderatssitzungen leicht zu erkennen.

Gemeinderatssitzung am 18.10.2013 – Teil 3

Im heutigen dritten Teil des Berichts geht es um die Jahres Jahresrechnung 2011 und einen Antrag Nutzungsänderung von Verkaufsräumen zu einer Fahrschule im EG Hauptstraße 38. Anmerkung: Das ist aktuell noch der Schreibwarenladen Lenzer

Jahresrechnung 2011

Um die Jahresrechnung 2011 zum Anschluss bringen zu können waren noch ein paar Beschlüsse notwendig. Diese waren bisher immer daran gescheitert, dass der Gemeinderat diese erst fassen wollten wenn alle Fragen des Rechnungsprüfungsausschusses durch die Verwaltung beantwortet sind.

Da es sich bei den vier verbliebenen Fragen um die Sanierung des Rathauses drehte, war der zuständige Architekt, Herr Haase, zur Sitzung eingeladen worden. Zwei der Fragen waren schnell abgehandelt (Anmerkung: Um genau zu sein: So schnell, dass ich weder die Antworten verstanden habe noch mitschreiben konnte).

Die beiden anderen offenen Punkte wurden etwas kontroverser diskutiert. Der erste war die Frage, warum eine Mauer, die früher einmal das Büro, in dem jetzt Frau Engert sitzt, in zwei Räume teilte, entfernt und dann nicht wieder aufgebaut wurde.

Ein Teil der Gemeinderäte vermutete hier anscheinend ein größere Verschwörung und fragten Herrn Haase mehrfach wer die Anweisung gegeben habe die Wand nicht wieder aufzubauen. Den Aussagen des Architekten und der Bürgermeisterin zufolge wurde die Wand abgerissen als die Decke des Raumes saniert wurde. Dabei wurde sie beschädigt. Offenbar wurde dann aber nicht, wie von SPD, WV und CSU vermutet, die Anweisung gegeben die Wand nicht wieder aufzubauen. Es wurde schlicht versäumt eine Anweisung zu geben die Wand wieder zu errichten. Hierbei muss man aber auch festhalten, dass bei den wöchentlichen, sogenannten Jour Fixe, Terminen der Fortschritt der Arbeit und der Umfang regelmäßig auch von den Mitgliedern des Gemeinderats geprüft wurde. Die fehlende Wand wurde hierbei nie beanstandet.

Von Seiten der SPD wurde trotzdem sehr erregt und sehr laut (Anmerkung: laut!) darauf hingewiesen, dass es keinen Beschluss zum Wegfall dieser Wand gäbe.

Herr Haase sagte, dass man die Wand bei Bedarf auch jetzt noch aufbauen könne.
Von den UBE wurde eingeworfen, dass der Beschluss der Jahresrechnung ja nun hoffentlich nicht an dieser kaputten Wand scheitert.

Die zweite Frage, die eingehender diskutiert wurde, war die nach der Kühlung im Rathaus. (Anmerkung: Insbesondere die heißen Tage des letzten Sommers hatten gezeigt, dass die Kühlung im Ratssaal nicht so recht mit hohen Temperaturen zurechtkommt.) Harr Haase sagte, dass eine Kühlung mittels des vorhandenen natürlichen Wassers im Keller installiert wurde. Diese leiste etwa 5kW. Eine weitere Kühlung war nicht vorgesehen. Man müsse aber prüfen, ob die Einstellungen optimiert werden können um eine höhere Kühlleistung zu erreichen.

Schlussendlich wurden alle notwendigen Beschlüsse gefasst und das Thema Jahresrechnung 2011 sollte damit vom Tisch sein.

Nutzungsänderung von Verkaufsräumen zu einer Fahrschule im EG Hauptstraße 38

Da auch die Verwaltung keine Bedenken anführte wurde der Antrag einstimmig angenommen.

Anmerkung: Eine Fahrschule im Ort ist eine gute Sache und, wie ich finde, eine sinnvolle Nutzung für den Laden.

Gemeinderatssitzung am 18.10.2013 – Teil 2

Anmerkung: Im folgenden Text verwende ich wieder Abkürzungen. Diese sind WV (Wählervereinigung der Alt- und Neubürger), BM (Bürgermeisterin), UBE (Unabhängige Bürger Eisingen), FLM (fraktionsloses Mitglied im Gemeinderat), HS 50 (Grundstück Hauptstraße 50). Meine persönlichen Anmerkungen sind, wie immer, kursiv geschrieben.

Konzept Hauptstraße 50 – Entscheidung über Abriss des Gebäudes

Anmerkung: Schon in der letzten Sitzung war über den Abriss bzw. die Nutzung des Grundstücks HS 50 und des sich darauf befindlichen Gebäudes diskutiert worden. Die Bürgermeisterin und die UBE hatten sich dafür ausgesprochen das Haus abzureißen während sich die anderen Fraktionen für den Erhalt des Gebäudes aussprachen.
Die SPD hatte Frau Engert dazu aufgefordert ein Konzept für das Haus vorzulegen. Die Bürgermeisterin hatte sich daher überlegt was man mit dem schönen Grundstück machen könnte und das Architekturbüro Dold darum gebeten diese Überlegungen in ein Konzept umzusetzen.

Architekt Dold war zur Gemeinderatssitzung eingeladen und trug dieses Konzept vor.
Die Idee war auf dem Grudstück HS 50 ein Mehrgenerationenhaus zu errichten. Der Architekt erklärte, dass das das Grundstück für diesen Zweck sehr gut geeignet ist. Es liegt in der Ortsmitte, ist groß genug und ebenerdig, und damit barrierefrei, zu erreichen.
In dem von ihm entworfenen Gebäude befinden sich im Erdgeschoss sowohl Zimmer für zwei Kindergarten- oder Krippegruppen als auch ein Raum für Senioren. Der Garten wird für einen kleinen Spielplatz und für eine Terrasse zum Entspannen genutzt. Durch eine gemeinsame Fläche für Kinder und Senioren in der Mitte des Hauses entstehen Möglichkeiten zur Begegnung.
Falls keine Kindergarten- oder Krippegruppen benötigt werden, wäre es ebenso denkbar die Zimmer für eine Arztpraxis oder auch eine Bibliothek zu nutzen.
Im ersten Stock, der über eine Treppe aber auch einen Aufzug erreicht werden kann, befindet sich eine Tagespflegestation. Um auch hier an die frische Luft zu kommen ist eine Terrasse eingeplant.
Das abschließende Dachgeschoss ist für Nasszellen und auch Lagerräume vorgesehen.

Nach dieser Vorstellung hatten die Mitglieder des Gemeinderats die Möglichkeit Fragen zu stellen.

Anmerkung: Diese Fragerunde war sehr interessant, hatte stellenweise aber auch Züge einer Realsatire.

Frage UBE: Kann man zuerst nur eingeschossig (nur Erdgeschoss) bauen und später aufstocken?
Antwort Architekt: Das ist schwierig, da das Haus kein Flachdach erhalten soll.

Frage WV: Wieviel kostet ein solcher Bau?
Antwort Architekt: Mehr als eine Millionen Euro, aber deutlich weniger als zwei Millionen.

Frage SPD: Schafft die Gemeinde das? Besonders im Hinblick darauf, dass auch die Schule saniert wird?
Antwort Architekt: Das Planungsbüro schafft das leicht. Alles andere liegt beim Gemeinderat und der Gemeinde.

Frage SPD: Wie viele Kinder hätten dort Platz?
Antwort Architekt: Die Krippengruppen wären, wie alle anderen auch, auf zwölf Kinder, und die Kindergartengruppen auf 25 Kinder ausgelegt.

Frage WV: Gibt es Fördergelder wenn man für Senioren baut?
Antwort Architekt: Ja, es gibt zwei verschiedene Förderprogramme.

An dieser Stelle wurde von den UBE ausgeführt, dass für Senioren ein dringender Handlungsbedarf besteht. Außerdem ist es wahrscheinlich, dass es in Zukunft mehr Kindergartenkinder geben wird, als Platz vorhanden ist. Insbesondere dann, wenn ein Neubaugebiet ausgewiesen wird. Für einen Erhalt des Gebäudes auf HS 50 gibt es kein Konzept.
Die WV erwiderten, dass man das Geld für die Schule benötigt.
Auch die SPD war der Meinung, dass ein solches Vorhaben nicht neben der Schulsanierung realisiert werden kann. Außerdem wollte die SPD wissen, wie man das bestehende Haus nutzen könnte. Sie hätten schließlich in der letzten Sitzung ein Konzept von Fachleuten dazu verlangt.
Frau Engert und Herr Blenk antworteten, dass das nicht der Fall war. Die Forderung wäre gewesen ein Konzept für das Grundstück nach einem Abriss des Hauses zu entwickeln.

Anmerkung: Ich hatte das ebenso verstanden. Frau Engert und die UBE hatten für einen Abriss plädiert und daraufhin war von der SPD ein Konzept gefordert worden. Ein solches war nu von Herrn Dold vorgestellt worden.
Dass von der SPD nun ein Konzept für das Gebäude selbst verlangt wird, finde ich merkwürdig. Das klingt nach: „Wir wollen das Haus nicht abreißen, haben aber keine Ahnung was man damit machen kann. Also, Bürgermeisterin, leg uns ein Konzept vor, damit wir es in der Luft zerreißen können“.
Wenn die SPD ein Konzept möchte, könnte sie sich ja selbst etwas überlegen. Schließlich ist ein Gemeinderat nicht nur zum Abnicken und „über die Bürgermeisterin schimpfen“ da, sondern auch um die Zukunft des Ortes zu gestalten.
Von der Gemeindeverwaltung zu verlangen sich etwas auszudenken, damit man dann einfach dafür oder, wahrscheinlicher,  dagegen stimmen kann, ist etwas wenig.

Frage WV: Wurden zusätzlich Parkplätze für das neue Gebäude eingeplant?
Antwort Architekt: Nein, das wurde noch nicht untersucht.

Von den UBE wurde eingeworfen, dass es gut ist ein solches Konzept zu haben. Schließlich ist es gut möglich, dass es schnell benötigt wird.

Die SPD meinte, dass Ende letzten Jahres noch nicht klar war, dass das Grundstück frei wird.

Frage SPD: Die Krippe ist für die nächsten Jahre ausreichend. Gibt es daher Förderung für die Krippe?
Antwort Architekt: Förderung wird nur bewilligt, wenn vom nur wenn vom Gemeinderat der Bedarf beschlossen wird.

Frau Engert sagte, dass der Kindergarten an der Kapazitätsgrenze betrieben wird. Die beschlossenen Umbauten sind nur dann ausreichend, wenn die Anzahl der Kinder zurückgeht. Nach den aktuellen Geburtenzahlen sei dies aber nicht zu erkennen.

Die SPD fragte dann mal wieder nach, wie das Haus weiter verwendet werden könne. Außerdem äußerte sie, dass ein Neubau finanziell zur Zeit nicht möglich sei und bestand darauf zu klären, was mit dem bestehenden Haus möglich ist. Dabei wurde auch wieder angesprochen es als Notwohnung für Obdachlose zu verwenden.

Die Bürgermeisterin entgegnete, dass eine Notwohnung schon vorhanden sei und dass auch in der Vergangenheit schon mehrere Projekte gleichzeitig abgearbeitet worden wären. Sie wies außerdem darauf hin, dass ein ständiger Mangel an Räumen herrsche um Veranstaltungen durchzuführen oder Material zu lagern.

Die UBE führten noch einmal an, dass sie keine Gruppen mit 25 Kindern oder gar Überbelegung im Kindergarten möchten. Daher wäre es gut, noch Räume für den Kindergarten zu haben. Außerdem sei das Grundstück ein Filetstück in der Gemeinde und damit als Nutzung für eine Notwohnung zu schade.

Frau Engert warf ein, dass sich der Gemeinderat vielleicht doch einmal einen Ruck geben solle, nachdem er schon beim Erwerb des Grundstücks HS 50 sol lange gezögert habe. Eben dieses Zögern hätte der Gemeinde viel Geld gekostet.

Diese Bemerkung verursachte Aufregung und lautstarken Protest unter den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten.

Die CSU meldetet sich zu Wort und gab einen kurzen „geschichtlichen“ Abriss zum Kauf von HS 50.

Anmerkung: Ich war für diese Aufklärung dankbar, da ich sie so noch nie gehört hatte.

Die Ausführungen der CSU waren im Wesentlichen: Das Grundstück war der Gemeinde zu einem bestimmten Preis (Anmerkung: Ich tippe mal auf ca. 220.000EUR) angeboten worden. Der Gemeinderat wollte sich absichern und holte ein Wertgutachten ein. In diesem war dann schlussendlich ein niedrigerer Preis ausgezeichnet. Zu diesem Preis wollte der Eigentümer das Grundstück allerdings nicht verkaufen.

Die Bürgermeisterin fügte hinzu, dass das Gutachten auch 20% Spielraum enthielt und der Gutachter zudem erwähnte, dass es darauf ankommt wie viel das Grundstück der Gemeinde wert sei. Außerdem habe sie damals schon darauf hingewiesen, dass der Preis für das Gelände aufgrund seiner Größe und sehr guten Lage sicher noch steigen würde. Es meldeten sich in der Folge dann auch mehrere Interessenten wodurch der Kaufpreis tatsächlich in die Höhe getrieben wurde.

Anmerkung: Falls die Ausführungen der CSU so korrekt sind (und ich habe keinen Grund daran zu zweifeln), dann hat der Gemeinderat, meiner Meinung nach, durch Mangel an Ideen, Konzepten und Mut zur Gestaltung tatsächlich zu lange gezögert und damit 50.000EUR mehr ausgegeben als nötig gewesen wäre.

Zu diesem Zeitpunkt verließ ein wütender Gemeinderat der SPD unter Protest den Raum.

Von Seiten des FLM wurde eingeworfen, dass er damals den Preis so in Ordnung fand.

Frage WV: Gibt es eine Nutzungsmöglichkeit für das Haus?
Antwort Architekt: Irgendeine wird sich schon finden. Allerdings muss man erst den Zustand überprüfen, nachdem es nun so lange unbewohnt war. Wahrscheinlich müssen alle Leitungen erneuert werden. Das Grundstück ist ein Filetstück in der Gemeinde.

Von FLM wurde nun gefordert endlich darüber abzustimmen ob das Haus abgerissen werden soll oder nicht.

Der SPD Gemeinderat kam nun wieder in den Raum.

Anmerkung: Seine Abwesenheit war etwas länger als es hier in den paar Zeilen den Anschein hat.

An dieser Stelle wurde einem Mitglied der WV das Wort erteilt. Dieser forderte zunächst die Projekte der Reihe nach abzuarbeiten. Dann erwähnte er, dass wegen ihnen (Anmerkung: der WV) die Container schon lange an der Schule stehen könnten. Außerdem wollte er wissen wie der Ferienspielplatz in Eisingen und in Waldbrunn angenommen worden war. Auch erkundigte er sich nach der Einrichtung eines Inklusionsraums in der Schule und dem Umzug des Archivs. Über den Abriss wolle er nicht sprechen.

Anmerkung: Diese Ansprache wirkte deplatziert, da sich mit dem aktuellen Tagesordnungspunkt nichts zu tun hatte.

FLM wies darauf hin, dass man solche organisatorische Fragen und Anträge an die Gemeinderverwaltung auch jederzeit im Rathaus anbringen könne. Die Zeit der Ratssitzungen solle für wichtigere Dinge genutzt werden.

Anmerkung: Dem kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen. Die Gemeinderverwaltung hat ein Telefon und E-Mail. Darüber werden Fragen schnell und kompetent beantwortet und Meldungen über Störungen, Unregelmäßigkeiten und Missstände gerne entgegen genommen.
Umso verwunderlicher finde ich es, dass mit Berichten über überhängende Bäume, defekte Lichtschalter oder Fragen nach dem Fortschritt eines Archivumzugs und ähnliches immer die Zeit der Gemeinderatssitzung verwendet wird, die dann für andere Dinge fehlt.

Dann kam es zur Abstimmung über den Abriss des Gebäudes. Dieser wurde mit 6 zu 11 Stimmen abgelehnt.

Zum Abschluss dieses Tagesordnungspunktes wurde von der WV noch erwähnt, dass sie nicht gegen ein Mehrgenerationenhaus sind. Außerdem machten sie darauf aufmerksam, dass die Gemeinde für Erhaltungsmaßnahmen am Gebäude verantwortlich ist.

Von den UBE wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass man im Zusammenhang mit dem Abriss der Garagen auch das Wohnhaus vergleichsweise billig hätte entfernen können. Außerdem kostet die Erhaltung weiteres Geld.

Anmerkung: Damit bleibt das Haus jetzt stehen. Auch wenn es nur ein paar hundert Euro sind, kostet die Erhaltung Geld. Damit hätte man auch etwas anderes machen können. Will man das Grundstück irgendwann einmal sinnvoll nutzen, muss das Gebäude sowieso weichen, was dann nicht nur mehr Geld sondern auch wieder Zeit kostet. Aber dieses Zögern, oder fast schon Verzögern von sinnvollen Maßnahmen ist zur Zeit symptomatisch für unseren Gemeinderat.
Im vierten Teil des Berichts über diese Gemeinderatssitzung wird dazu noch mehr zu lesen sein.

Gemeinderatssitzung am 18.10.2013 – Teil 1

Diese Sitzung ließ schon aufgrund ihrer umfangreichen Tagesordnung erwarten, dass sie länger dauern würde als gewohnt. Dies bestätigte sich auch und so lag das Ende kurz nach 23:00Uhr.
In dieser langen Sitzung geschah natürlich auch viel und es gab interessante und kontrovers diskutierte Tagesordnungspunkte.
Ich habe mich daher dazu entschlossen meinen Bericht in mehrere Teile aufzuspalten. Dadurch wird es übersichtlicher und die einzelnen Punkte erfahren auch eine ausreichende Würdigung.

Die einzelnen Teile werden sein:

  1. Bericht der Seniorenbeauftragten
  2. Konzept Hauptstraße 50 – Entscheidung über Abriss des Gebäudes
  3. – Beschluss zur Jahresrechnung 2011
    – Antrag auf BaugenehmigungWalter Peter, Hauptstr. 38Nutzungsänderung von Verkaufsräumen zu einer Fahrschule im EG
  4. – Grundsatzbeschluss über Machbarkeitsuntersuchung Gewerbefläche am Erbachshof
    – Grundsatzbeschluss über Machbarkeitsuntersuchung Wohngebiet auf einer Teilfläche des Grundstücks Flur-Nr. 1484/4 am St. Josefs-Stift
  5. – Platzgestaltung Place Bernières
    – Planungen / Information zum Schulverband Eisingen-Waldbrunn bzw. Schulverband Höchberg
    – Halbjahresbericht Haushalt 2013
    – Defizitvertrag Kindergarten St. Nikolaus
    – Verkehrsangelegenheiten – Parksituation Landwehrstraße
    – Bekanntgaben
    – Anträge

An diesem Abend waren ungewohnt viele Zuschauer anwesend. Alle Stühle waren belegt. Dadurch war es im Ratssaal auch wärmer als sonst.

Den Anfang machte Frau Josefine Blahusch-Moser, die Seniorenbeauftragte, mit ihrem Bericht. Die Liste Ihrer Tätigkeiten war lang und beeindruckend. Sie stützte sich bei ihrem Vortrag auf eine kleine, gut strukturierte Präsentation, aus der ich die wesentlichen Punkte mitgeschrieben habe.
Ihre Aufgabe als Beauftragte umfasste:

  • Beratung und persönliche Kontakte
  • Hausbesuche
  • Hilfe bei Ausfüllen von Vorsorgevollmachten
  • Organisation von Kurzzeitpflege
  • Erstellung von Anträgen zur Einstufung in die Pflegeversicherung
  • Anwesenheit bei Begutachtung durch den medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK)
  • Hausbesuch gemeinsam mit einem Hausarzt
  • Beratung bei illegal beschäftigten Pflegekräften
  • Besuchsdienst bei demenzerkrankten Personen
  • Ausflug mit hochbetagten Bewohnern des St.-Josefs-Stift
  • Besuch der Tagesstätte für Senioren im St.-Josefs-Stift
  • Organisation eines Kurses zum Thema Demenz
  • Kontakt zu beiden Seniorengruppen in Eisingen
  • Erfahrungsaustausch mit anderen Seniorenbeauftragten
  • Vernetzung mit der Fachstelle für Seniorenfragen im Landratsamt
  • Besuch von Tagungen
  • Anhörung von Fachvorträgen

Zum Schluss äußerte Frau Blahusch-Moser noch Vorschläge und Bitten, die sich im Rahmen ihrer Beauftragung ergeben hatten.
Sie schlug sich die Benennung oder Wahl eines Seniorenrates vor. Dieser solle aus mindestens zwei, besser drei Personen (Frauen und Männer) bestehen. Dieser Rat soll die Aufgaben der Seniorenbeauftragten ausführen, die für eine einzelne Person nur schwer zu bewältigen ist. (Anmerkung: Ich hoffe, dass ich das richtig verstanden habe. Falls nicht, bin ich für eine Korrektur dankbar.)
Außerdem wünschte sie sich, dass die Dienste für Senioren ausgebaut werden. Zudem vertrat sie die Bitte von Eisinger Senioren nach einer barrierefreien Begegnungsstätte.

Der Vortrag erntete viel Applaus und die Bürgermeisterin sowie der Gemeinderat bedankten sich bei Frau Blahusch-Moser für ihren Einsatz und die geleistete Arbeit.

Anmerkung: Ich war von dem Bericht sehr beeindruckt. Es ist toll was hier geleistet wurde und bin der Meinung, dass man diese Arbeit für unsere Senioren und natürlich auch die Senioren selbst so gut wie möglich unterstützen sollte.

Die Schulsanierung: Leistung, Preis und Finanzierung

Zur Zeit gibt es mehrere öffentliche Bauprojekte in unserer Gemeinde. Ich möchte daher darüber informieren aus welchen Gründen diese durchgeführt werden sollen und was getan wird. Außerdem versuche ich die Kosten und die geplante Finanzierung aufzuzeigen.
Ich hoffe, dass meine Daten vollständig sind. Bei Fehlern bin ich für Korrekturen dankbar.

Ich beginne heute mit der Sanierung der Eisinger Schule.
Wie man leicht sehen kann ist das Gebäude alt und auch nicht im besten Zustand. Außerdem ist es nicht barrierefrei und nach den pädagogischen Kenntnissen einer vergangenen Zeit gebaut. Frau Engert wies zudem in einer Sitzung des Gemeinderats darauf hin, dass der Schulstandort in Eisingen gesichert ist.

Vom Architekturbüro Haase wurden in der Gemeinderatssitzung vom 20.04.2012 drei mögliche Sanierungsvarianten vorgestellt. Diese sind im Folgenden zu finden. Die Finanzierung ist dabei vereinfacht dargestellt und geht von einer 10-jährigen Tilgungszeit aus. Abschreibungen und Wartungskosten sind nicht berücksichtigt.

Der tatsächlich Umfang der Sanierung soll in der sogenannten „Lenkungsgruppe“, die aus etwa zwölf Personen besteht, erarbeitet werden.
Diese setzt sich zusammen aus:

  • Architekt
  • Schulleitung
  • Leiterin der Mittagsbetreuung
  • Behindertenbeauftragter
  • Vertreter der Rathausfraktionen
  • Bürgermeisterin
  • Jugendbeauftragter
  • Vertreter der Regierung (zumindest zeitweise bei Bedarf)

Anmerkungen:
Der Wert bei „Gesamt“ wird in allen Varianten mit Gesamt = Sanierungskosten + „30-Jahresbetrachtung“ – Eigenkapital – Förderung berechnet.
FAG = Finanazausgleichsgesetz
KfW = Kreditanstalt für Wiederaufbau

Variante 1

Umfang der Arbeiten

Reparaturen an Außenanlagen, Dach, Putzschäden, Brandschutz, Barrierefreiheit, Teilsanierung Elektro

Sanierungskosten

400.000EUR – 500.000EUR

Finanzierung

Eigenkapital: 200.000EUR
Kredit (4% Zinsen): 300.000EUR

Zusatzkosten (30-Jahresbetrachung)

Zinsen: 60.000EUR
Energie: 960.000EUR

Gesamt

1.320.000EUR

Bemerkungen

  • kein Zuschuss
  • kein verbilligtes Darlehen
  • nur geringe Energieeinsparung
  • keine Verbesserung für den Schulbetrieb

Variante 2

Umfang der Arbeiten

Generalsanierung mit Anpassung der Räume an die heutigen Bedürfnisse nach den Richtlinien FAG sowie den derzeit geltenden Bauvorschriften.

Sanierungskosten

2.500.000EUR

Finanzierung

Eigenkapital: 200.000EUR
Förderung nach FAG: 950.000EUR
KfW-Kredit (0% Zinsen): 1.240.000EUR
Kredit (4% Zinsen): 110.000EUR

Zusatzkosten (30-Jahresbetrachung)

Zinsen: 22.000EUR
Energie: 450.000EUR

Gesamt

1.822.000EUR

Bemerkungen

  • keine weitere Sanierung für viele Jahre notwendig
  • optimale Lehr- und Lernbedingungen
  • in späteren Jahren geringe Belastung durch das Gebäude

Variante 3

Umfang der Arbeiten

Generalsanierung mit Anpassung der Räume an die heutigen Bedürfnisse nach den Richtlinien FAG sowie den derzeit geltenden Bauvorschriften. Zusätzlich Installation einer PV-Anlage und Ersatz eines Gaskessels durch Klein-BHKW (Blockheizkraftwerk)

Sanierungskosten

3.000.000EUR

Finanzierung

Eigenkapital: 300.000EUR
Förderung nach FAG: 950.000EUR
KfW-Kredit (0% Zinsen): 1.240.000EUR
KfW-Kredit (2% Zinsen): 100.000EUR
Kredit (4% Zinsen): 410.000EUR

Zusatzkosten (30-Jahresbetrachung)

Zinsen: 92.000EUR
Energie: 50.000EUR

Gesamt

1.892.000EUR

Bemerkungen

  • keine weitere Sanierung für viele Jahre notwendig
  • optimale Lehr- und Lernbedingungen
  • in späteren Jahren geringe Belastung durch das Gebäude
  • in späteren Jahren geringe Belastung durch Folgekosten

Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 07.10.2013

Außentermin auf dem Friedhof

Die Sitzung begann, wie geplant, auf dem Friedhof bei der Aussegnungshalle. Die Gemeinderäte konnten dabei die defekten Türen an der Halle begutachten. Schnell war entschieden, dass die Türen wieder hergestellt werden müssen. Dies soll dadurch geschehen, dass die Rahmen erhalten bleiben und nur die Türblätter in ähnlicher Ausführung wie bisher erneuert werden sollen.
Aussegnungshalle Linke Türe beschädigt

Die linke Türe

AussegnungshalleRechteTürBeschädigt

Die rechte Türe

Genehmigung des letzten Protokolls

Danach ging es ins Rathaus, wo zunächst das Protokoll vom 16.09. genehmigt werden musst. Dies geschah dann auch zügig mit kleinen Anpassungen und nur einer Gegenstimme.

Friedhofsangelegenheiten: Auswahl und Beschluss über Beschaffung der Türen für die Ausseg­nungs­halle

Wie auf dem Friedhof besprochen , wurde beschlossen die Türblätter zu erneuern. Die Bürgermeisterin kann einen entsprechenden Auftrag bis maximal 7000EUR erteilen.

Dieser Beschluss wurde einstimmig gefasst.

Antrag einer Bürgerin bezüglich der Errichtung eines Carports. Hier: Antrag auf Abweichung von der Stauraumfestsetzung

Frau Engert verlas die Stellungnahme der Verwaltung, die keine Bedenken enthielt den Antrag zu genehmigen.
Die WV und die CSU bemängelten, dass der Carport laut den Plänen nicht, wie verlangt, 1, 5m vom Gehweg entfernt ist. Die CSU war außerdem der Meinung, dass die Seitenwand entweder auf der Grenze zum Nachbargrundstück stehen solle oder 3m davon entfernt. Von Seiten der SPD wurde darauf hingewiesen, dass es sich um keine Seitenwand handele, sondern nur um zwei Pfosten. Außerdem sei auch der Carport in einer der vorgelegten Varianten 1,5m vom Gehweg entfernt. Die CSU beharrte darauf, dass die vordere Wand des Carports aus Sicherheitsgründen unbedingt mindestens 1,5m vom Gehweg entfernt sein muss, woraufhin SPD und UBE feststellten, dass der Carport zum Gehweg hin offen sei und keine Wand habe. Die SPD erklärte noch, dass sie dem Antrag zustimmen könne, sofern dadurch nicht die Gleichbehandlung im Ort verletzt wird.
Ohne dass es einen Beschluss gab, stellte die Bürgermeisterin dann auf Bitte des Gemeinderats den Antrag zurück, um noch zu klären wie in anderen Fällen verfahren wurde und wie weit der Carport nun vom Gehweg entfernt sein soll.

Bekanntgaben

1. Frau Engert informierte den Gemeinderat darüber, dass an diesem Tag ein Antrag eingereicht worden sein, in dem zwei benachbarte Bürger einen 1,8m hohen Holzzaun zwischen ihren beiden Grundstücken genehmigt haben wollten. Angeblich seinen im Ort nur Zäune bis zu 1,3m gestattet.
Die CSU meinte, die 1,3m gelte nur zur Straße hin. Zwischen den Grundstücken wäre mehr erlaubt. Ansonsten solle man im Bebauungsplan nachsehen was erlaubt sei.
Frau Engert sagte, dass die Verwaltung die Umstände geprüft habe und zu dem Schluss gekommen sein, dass ein Beschluss des Gemeinderats notwendig ist. Sie fragte, ob der Gemeinderat dies, obwohl es nicht auf der Tagesordnung stand, beschließen wolle.
Die SPD sagte, dass sie das nicht tun möchte ohne zuerst weitere Informationen einzuholen. Daraufhin meinten die UBE, dass man ja nochmal im Landratsamt nachfragen könne. Die Bügermeisterin stellte dann den Antrag zurück und fragte in die Runde, ob es eine Tendenz gibt dem Antrag zuzustimmen. Die SPD äußerte, dass sie noch in keiner Richtung eine Aussage treffen wolle.

2. Mülleimer an Haltestellen installiert
Die Bürgermeisterin gab bekannt, dass an den Bushaltestellen die neuen Mülleimer mit den Aschenbechern installiert wurden.

Anfragen / Anträge

Zunächst fragte die WV bezüglich eines Schreibens der Feuerwehr an die Bürgermeisterin an. In diesem war darum gebeten worden die Hydranten neu zu streichen und der Feuerwehr einen Schaukasten für Bekanntgaben in der Ortsmitte zur Verfügung zu stellen.
Frau Engert sagte, dass die Hydranten gestrichen wurden und der Schaukasten im Rahmen der Neugestaltung der Ortsmitte aufgestellt wird. Es soll einen großen Schaukasten geben, der auch für andere Bekanntgaben genutzt werden kann.
Dann wies die WV darauf hin, dass die Turnhalle bei Übernahme schmutzig war. Sie hatte sich in der Zeit, in der sie den Sommer über ungenutzt war, einiges an Dreck angesammelt. Außerdem müsse der Inhalt des Verbandskastens wieder erneuert und aufgefüllt werden.
Zudem war es der WV ein Anliegen, dass die Bäume in der Flur zurückgeschnitten und die Gräben gesäubert werden. Die SPD bat darum beim Zurückschneiden der Bäume behutsam vorzugehen.

Die CSU fragte an, wann die Gehwege instand gesetzt werden. Frau Engert erklärte, dass schon mit einer Firma gesprochen wurde. Diese nimmt die Arbeiten in Angriff, sobald dies möglich ist.
Von der CSU wurde zu dem darauf hingewiesen, dass in der Sudetenstraße in letzter Zeit immer ein großes Auto parkt, aus dem Öl ausläuft. Die Gemeindeverwaltung solle hier Schritte einleiten.
Außerdem wurde nachgefragt, ob in der Erbach-Halle nun eine Sackkarre verfügbar ist. Die WV meinte, beim letzten Fest eine vorhanden war. Es ist aber nicht klar, wem diese gehört.

Die WV meinte dann, man müsse bei Gelegenheit noch den Weg im Friedhof neu machen. Es wurde außerdem vorgeschlagen dabei dann die zweistufige Treppe zu entfernen. Die Bürgermeisterin stimmte zu, dass der Weg erneuert werden müsse. Allerdings hatte sie Bedenken dabei die Treppe zu entfernen, da der gesamte Weg dann ein ganzes Stück steiler werden würde.
Die SPD wollte noch wissen, ob der Gemeinderat nicht schon einmal beschlossen hätte alle Hauptwege im Friedhof zu reparieren. Frau Engert sagte, dass es einen Beschluss zum Friedhof gibt, dieser aber nicht die Haupt- sondern die Nebenwege betrifft.

Dann wurde der öffentliche Teil der Sitzung um ca. 20:15 geschlossen.

Anliegerversammlung zur Sanierung Müllersweg

Zur Anliegerversammlung am 01.10.2013 waren die Anwohner des Müllerswegs in den Ratssaal der Gemeinde eingeladen worden. Die Bürgerinnen und Bürger sollten über die Kanal-, Wasserleitungs- und Fahrbahnsanierung in ihrer Straße informiert werden.

Anmerkung: Ich werde in diesem Artikel, weitestgehend auf die Nennung der Namen von Personen verzichten. Statt dessen verwende ich Abkürzungen um die agierenden Menschen zu bezeichnen. Diese Abkürzungen sind: BM (Bürgermeisterin), GA (Gemeindeangestellte), ING (Ingenieur vom Büro Bautechnik Köhl), AM (Anwohnerin/Anwohner Müllersweg)

Die Versammlung war gut besucht. Über 30 Personen füllten den Raum. Neben den zahlreichen Anwohnern waren auch zwei Gemeinderäte sowie einige wenige andere interessierte Bürger anwesend.

Frau Engert eröffnete die Versammlung und stellte einen Herrn des Ingenieurbüros Köhl in Würzburg vor. Dieser sollte den Anwesenden die baulichen Gegebenheiten sowie die möglichen technischen Lösungen erklären.
Der Ingenieur begann damit, darzustellen wie es um den Kanal im Müllersweg bestellt ist. Dazu zeigte er Fotos von zerbrochenen und gesplitterten Kanalrohren. Er erklärte, dass der Kanal und auch die Wasserleitungen schon mehr als 60 Jahre alt sind. Die Straße ist ebenfalls stellenweise schon stark beschädigt. Außerdem sind die Gehwege nur 0,35m – 1m breit und entsprechen damit nicht den gesetzlichen Vorgaben, die mindestens 1,25m, im Normalfall sogar 1,5m Breite, verlangen. Die Straße muss 4,5m breit sein, um den Ansprüchen der Normen und Vorschriften zu genügen.
Es wurde außerdem auf verschiedene Schwierigkeiten hingewiesen, die die Kosten steigen lassen. Zum einen ist der Boden belastet, sodass bei etwas 50% der Fläche die oberen 20cm Erde abgetragen und entsorgt werden müssen. Zum anderen stößt man schon in relativ geringer Tiefe (ca. 1m) auf Fels. Allerdings wird man sich bemühen, so zu bauen, dass man sich nicht in den felsigen Untergrund graben muss.
Neben der absolut notwendigen Sanierung des Kanals hatte der Gemeinderat auch beschlossen in diesem Rahmen gleich noch die Wasserleitungen, die Fahrbahn und die Beleuchtung im Müllersweg zu erneuern. Für die Fahrbahn und den Gehweg gab es zwei Gestaltungsvarianten, die aufgezeigt wurden.
Variante 1 – Ebenerdig
Bei dieser Variante sind Straße und einseitige Gehweg auf der gleichen Höhe und durch eine flache Wasserrinne voneinander getrennt. Der Vorteil ist, dass der Gehweg bei den vorhandenen engen Straßenverhältnissen leicht zum Ausweichen verwendet werden kann. Außerdem lässt es die Straße optisch breiter wirken und sieht auch sonst hübsch aus.
Die Gesamtkosten hierfür würden sich auf 379.000 EUR belaufen.

Variante 2 – Gehweg
Hier gibt es einseitig einen 1,25m breiten Gehweg (außer an der Engstelle am unteren Ende des Müllerswegs) und eine 4,5m breite Straße. Die Gehwegkante ist scharf, sodass Autofahrer nicht ermutigt werden auf den Gehweg auszuweichen. Diese Variante hat die Vorteile, dass zum einen die Fußgänger auf dem Gehweg besser geschützt sind und es eine Kante gibt, die bei Glätte ein Auto abbremsen oder zum Stehen bringen kann.
Die Kosten für diese Variante wurden auf 384.000 EUR beziffert.

In beiden Fällen ist die Straße teurer als der Kanal (ca. 180000 EUR zu 130000 EUR).

Die Baumaßnahmen sollen im April 2014 beginnen und bis September 2014 abgeschlossen sein. In dieser Zeit ist der Anliegerverkehr eingeschränkt bzw. völlig unmöglich. Dies betrifft dann auch die Müllabfuhr, Feuerwehr, Öllieferanten, und Rettungsdienste.

Der Ablauf wird wie folgt sein:

  • Beweissicherung (um später ggf. Schäden zuordnen zu können)
  • Aufgraben der Straße
  • Wasser- und Kanalrohre umleiten
  • Anschlüsse für die Grundstücke legen
  • Neue Wasserleitung verlegen
  • Wasserleitung an die Gebäude anschließen
  • Straße entfernen
  • Frostschutz für die Straße aufbringen
  • Neue Straße und Gehweg herstellen

Der Leistungsumfang ist wie folgt vorgesehen

  • Jedes Grundstück bekommt eine Anschlussleitung. (Es sind zusätzliche Leitungen möglich, wenn die Gemeinde zustimmt. Die Kosten dafür sind dann aber komplett vom Grundstückseigentümer zu tragen.)
  • Die Leitungen werden strikt zwischen öffentlichen und privaten Grund getrennt.
  • An jedem Grundstück verlangt die DIN einen Kontrollschacht, in dem auch eine Rückschlagklappe eingebaut werden kann.
  • Da es die Entwässerungssatzung der Gemeinde verlangt, wird so gebaut, dass Oberflächenwasser von privaten Flächen nicht auf die öffentlichen Flächen gelangen kann. Umgekehrt darf dies auch nicht möglich sein. Aus diesem Grund werden Birco-Rinnen verbaut.

Anmerkung: Da ich kein Grundstückseigentümer bin und mich auch sonst noch nicht so häufig mit Baumaßnahmen beschäftigt habe, musste ich mich erst einmal schlau machen was Birco-Rinnen sind. Im Internet wurde ich auch schnell fündig. Wenn Sie sich darunter auch nichts vorstellen können, dann müssen Sie nur mal hier klicken

Nach diesen Ausführungen war der Ingenieur am Ende seines Vortrags angelangt und die Bürgerinnen und Bürger konnten Fragen stellen und ihre Meinung äußern.
Zuerst wurde diskutiert, ob man bei der zweiten Variante nicht eine runde Gehwegkante anbringen könnte. Die scharfe Kante bereitete den Menschen Sorgen wegen dem Reifenabrieb wenn man daran entlang fährt. Auch sahen sie eine Gefahr für Radfahrer, falls diese auf eine scharfe Kante fallen.
Eine Frage war auch, ob die Straße breit genug ist, sodass man aus seiner Ausfahrt kommt ohne auf die gegenüberliegende Gehwegkante aufzufahren. Der ING meinte, das sei bei normalen Fahrzeugen problemlos möglich.
Gefragt wurde auch, auf welcher Seite der Gehweg gebaut werden soll. Der ING erklärte, dass der Gehweg auf die linke Seite (von unten gesehen) der Straße kommt. Da ist auch jetzt schon ein Gehweg und somit können Arbeit und damit Kosten gespart werden, wenn man die gleiche Seite nimmt.
Dazu wurden von den Anwesenden Bedenken geäußert, dass die Schulkinder dann ja nach wie vor unten den Müllersweg überqueren müssen, um zum Übergang mit den Schülerlotsen zu gelangen.
Ein AM fragte, woher die angesprochene Belastung des Bodens kommt. Der ING erklärte, dass es sich dabei um Streusalz handelt, das sich in den vielen Jahren im Boden abgelagert hat.
Natürlich kam auch die Frage auf, ob die Sanierung überhaupt notwendig ist. Der ING antwortete, dass Kanal und Wasserleitungen an ihrem Lebensende angekommen sind. Auch waren die Arbeiten schon häufig verschoben worden. Die Gemeinde sei außerdem verpflichtet, Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, wenn Schäden bekannt sind.
Auf die Frage eines AM, ob man nicht nur Kanal und Wasserleitungen erneuern könnte ohne die Straße auch zu machen, erklärte der ING, dass dies nicht wirtschaftlich sei. Die Straße wäre auch schon in einem so schlechten Zustand, dass man sie, wenn nicht jetzt, bald sowieso wiederherstellen müsse. Würde man das alles jetzt in Angriff nehmen, dann wäre erst einmal wieder für die nächsten 25-30 Jahre Ruhe.
Ein AM wollte noch wissen warum die Kontrollschächte nötig wären. Der ING führte dazu aus, dass damit Kontroll- und Wartungsarbeiten am Kanal viel leichter durchgeführt werden könnten. Außerdem wäre das der richtige Ort für eine Rückschlagklappe. Zudem sei der Schacht in der DIN-Norm und der Satzung vorgesehen. Es sei aber Sache der Gemeinde mit welchem Nachdruck diese Forderung durchgesetzt wird.
Zuletzt wurde noch gefragt wer in der Gemeinde entscheidet ob, wie viel und in welcher Variante saniert wird. Der ING meinte, dass die ebenerdige Variante zwar schöner wäre, aber der Gehweg geeigneter für die Kinder sei. Schließlich liege aber die Entscheidung beim Gemeinderat und er wolle sich da nicht einmischen.

Anmerkung: Es wurde sehr intensiv darüber gesprochen wurde, ob der Gehweg nun scharfe oder runde Kanten bekommen soll. Zum einen sollen die Fußgänger davor geschützt sein, dass Autofahrer zügig auf den Gehweg hochfahren, um einem anderen Fahrzeug auszuweichen und zum anderen sollen die Autoreifen nicht schon im Vorbeifahren beschädigt werden. 

An dieser Stelle übergab der ING das Wort an die Gemeindeangestellte, die den Anwesenden darlegen sollte welche Kosten zu erwarten sind:

Grundlage für die Berechnung der Kosten ist die Straßenbaubeitragssatzung. Diese unterscheidet zwischen folgenden Straßentypen:

  • Anliegerstraßen: Mehr als 50 Prozent Anliegerverkehr
  • Haupterschließungsstraßen: Etwas gleichviel Anlieger- und Durchgangsverkehr
  • Hauptstraßen: Mehr Durchgangs- als Anliegerverkehr

Der Müllersweg wird, von der Gemeinde als Haupterschließungsstraße eingestuft. Dies hat für die Anwohner den Vorteil, dass sie zu einem geringeren Prozentsatz an den Sanierungskosten beteiligt werden.
Bei Anliegerstraßen trägt die Gemeinde 40% der Fahrbahn- und 30% der Gehwegkosten. Bei Haupterschließungsstraßen hingegen entfallen auf die Gemeinde 60% der Fahrbahn- und 40% der Gehwegkosten. Dadurch ist der Beitrag für die Anwohner deutlich niedriger.
Da der Müllersweg sehr schmal ist, stellte sich die Frage ob er überhaupt als Haupterschließungsstraße eingestuft werden darf. Nachfragen beim Landratsamt ergaben, dass dies möglich ist und von der Gemeinde so gehandhabt werden darf.

Die rechtlichen Vorgaben sehen vor, dass alle Anwohner einer Straße an den Kosten beteiligt werden auch wenn, wie ein diesem Fall, nur ein Teilbereich saniert wird. Man kann nur Abschnitte bilden (und die Anwohner abschnittsweise beteiligen), wenn innerhalb eines festgelegten Zeitraumes die komplette Straße gemacht wird und somit wiederum alle einen Beitrag entrichten müssen. Dies ist hier jedoch nicht der Fall. Auch hinten liegende Grundstücke sind beitragspflichtig, da sie von der Straße aus erschlossen werden. Bei sehr weit in die Tiefe reichenden Grundstücken gilt eine Sonderregelung. Eckgrundstücke müssen nur zwei Drittel der Kosten tragen, da sie auch bei einer Sanierung der einmündenden Straße beteiligt würden. Wenn ein Grundstück gewerblich genutzt wird, ist der Beitrag höher, aber die Kriterien dafür treffen im Müllersweg auf keines der Grundstücke zu.
Die zu entrichtenden Kosten werden pro Quadratmeter Bebauung berechnet, wobei allerdings auch noch die Anzahl der Geschosse mit einfließt. Bei unbebauten Grundstücken wird die Fläche anhand der Durchschnitts der umliegenden Grundstücke berechnet.
Die GA erklärt, dass man mit den zur Zeit vorliegenden Kenntnissen über die zu erwartenden Sanierungskosten auf etwa 5 EUR pro Quadratmeter kommt. Daraus resultieren Beträge von 1.000 EUR bis 10.000 EUR für die Grundstücke, wobei der Schnitt die meisten aber zwischen 3000 EUR und 5000 EUR liegen. Diese wären aber nur grobe Richtwerte. Die genauen Zahlen werden erst nach Abschluss der Baumaßnahmen zur Verfügung stehen.
Die Bürgerinnen und Bürger wurden dann eingeladen ins Rathaus zu kommen und individuell über die zu erwartenden Kosten zu sprechen.

Anschließend gab es eine weitere Fragerunde.

Zunächst wollte ein AM wissen, ob Teilzahlung möglich sei. Die GA antwortete, dass man zu Beginn der Baumaßnahme eine Abschlagszahlung entrichten könne und dann am Ende den Rest bezahlt.
Es kam auch die Frage auf, inwieweit es möglich sei, sich dagegen zu wehren. Die Antwort war, dass es sich hier um einen Beschluss des Gemeinderats handelt, der schon gefasst ist und der nur durch einen neuen Beschluss des Gemeinderats wieder aufgehoben werden kann.

Anmerkung: Es wurde nicht direkt gesagt, dass man praktisch keine Chance hat sich gegen einen solchen Beschluss zu wehren, sobald er einmal gefasst wurde. Aber darauf läuft es wohl hinaus.

Ein AM erwähnte, dass bei der Hauptstraße nach einem Urteil die Bürger nicht (Anmerkung: oder „nicht alle“) an den Sanierungskosten beteiligt wurden. Er wollte wissen, ob dieses Urteil hier auch Einfluss hat. Die GA führte aus, dass das Urteil darauf beruhte, dass ein relativ kurzer Abschnitt (im Verhältnis zur Gesamtlänge der Straße) erneuert wurde. Dies wäre im Müllersweg jedoch nicht der Fall.

Zuletzt wurde noch erwähnt, dass es besser wäre, wenn es im Bereich der Einmündung zur Hauptstraße auf der anderen Straßenseite des Müllerswegs einen Gehweg für die Kinder gäbe, den man mittels eines Übergangs weiter oben zu erreichen könnte.

Dann waren alle Fragen beantwortet und Frau Engert bat die Bürgerinnen und Bürger um ein Meinungsbild welche Variante ihnen am liebsten wäre.
Dabei ergab sich, dass eine deutliche Mehrheit für die Variante 2 (mit Gehweg) stimmte, aber der Gehweg keine scharfen, sondern runde Kanten haben sollte.

Damit schloss die Bürgermeisterin die Versammlung.

Anmerkung: Ich fand die Versammlung sehr gelungen. Sie war sehr gut vorbereitet und es waren die richtigen Ansprechpartner anwesend. Sowohl der Herr vom Ingenieurbüro als auch die Gemeindeangestellte waren sehr gut vorbereitet und konnten alle Fragen der Bürgerinnen und Bürger ausführlich beantworten. Sie reagierten auch bei den kritischen Fragen ruhig und besonnen und hatten immer sachliche Argumente parat.
Ich nehme an, dass nicht alle Anwohner mit dem Ergebnis des Abends zufrieden waren, aber informativ war die Veranstaltung auf jeden Fall.

Zum guten Schluss habe ich noch ein paar Fotos aus dem Müllersweg, die zeigen, dass die Straße schon bessere Zeiten gesehen hat.

1. Die Straßenschäden

MuellerswegSchaeden01MuellerswegSchaeden04

MuellerswegSchaeden03MuellerswegSchaeden02

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Der schmale Gehweg

MuellerswegGehweg02MuellerswegGehweg01MuellerswegGehweg04MuellerswegGehweg03

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Die Einmündung zur Hauptstraße

MuellerswegEinmuendung

 

 

 

 

 

4. Straßensanierung in Variante 1 und Variante 2

Die Bilder sind aus der Stöckachstraße Ecke Unterer Tiegel. Man kann dort beides nebeneinander bewundern.

Variante 1

MuellerswegGehwegEbenerdig

Variante 2

MuellerswegGehwegErhoeht

Beide Varianten im Blick

MuellerswegGehwegBeides